Eggenfelden. Auf Einladung des „Kind in Not“-Vorsitzenden Dr. Stephan Gaisbauer besuchte MdB Florian Pronold letzten Donnerstag die Geschäftsstelle von „Kind in Not“ in Eggenfelden, um die Gebietsvereinigung der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg kennen zu lernen.
Der Vorsitzende und die Stellvertreterin Ingrid Prinz schilderten die Gründung der Aktionsgemeinschaft durch Ehrenvorsitzenden Franz Randak und Prälat Dr. Josef Schweiger und insbesondere die Anfänge der Behinderteneinrichtungen, die in Eggenfelden durch den damaligen Bürgermeister Hans Kreck große Unterstützung fanden. Es entwickelten sich in den letzten Jahrzehnten auf Initiative von „Kind in Not“ zahlreiche Einrichtungen – mittlerweile auch im Kinder- und Jugendhilfebereich sowie für Eltern und Angehörige von Menschen mit Behinderung.
Dazu zählen das Heilpädagogische Zentrum mit dem Integrativen Kindergarten, der Schulvorbereitenden Einrichtung, der Interdisziplinären Frühförderung, der Schule St. Rupert und den Tagesstätten St. Rupert und Arche, die inzwischen auch in Pfarrkirchen und Simbach Außenstellen anbieten. Die Eggenfeldener Werkstätten St. Rupert, die Wohngemeinschaft St. Franziskus und die offene Behindertenarbeit Rottal-Inn gehören neben der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstelle und der Jugendgerichtshilfe ebenso zu den von „Kind in Not“ mitinitiierten und geförderten Einrichtungen. Dr. Gaisbauer ging vor allem auf die wieder geschaffene Stelle für Streetwork in Eggenfelden und auf die Außenstelle der Erziehungsberatung in Simbach am Inn ein. Aufgrund der Struktur des Landkreises sei es von immenser Bedeutung, vor Ort Hilfsangebote einzurichten.
Josef Mühlthaler berichtete von der Entwicklung der offenen Behindertenarbeit mit der breiten Angebotspalette, die Beratung, Begleitung und Betreuung von Einzelnen und Gruppen sicherstellt. Die Nachmittagsbetreuung am Gymnasium Eggenfelden wird ebenso unter Trägerschaft der Kath. Jugendfürsorge angeboten. Gerlinde Fechtner verwies vor allem auf Unterstützungsmöglichkeiten von Eltern und Angehörigen von Menschen mit Behinderung, auf Projekte, die Kinder mit und ohne Behinderung zusammen bringen sowie auf die Geschwisterkinderproblematik.
MdB Florian Pronold, begleitet von Renate Hebertinger, Maria Bellmann, Johanna Leipold und Hans-Peter Luibl, schenkte den „Kind in Not“-Vertretern nicht nur sein Gehör, sondern lobte auch die Entwicklung der sozialkaritativen Organisation. Früher hätte es nur wenige Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderung gegeben. „Organisationen wie „Kind in Not“ geben Menschen die Möglichkeit, in Würde leben und arbeiten zu können“, so MdB Pronold. „Kind in Not“ sehe er als Beispiel dafür, was sich entwickeln könne, wenn viele Menschen zusammen helfen.
Abschließend wurden in lockerer Atmosphäre auch zukünftig herausfordernde Themen diskutiert, wie z.B. die Grenze der Ehrenamtlichkeit, der künftige Fachkräftemangel, Einstellungsstopp im Bundesfreiwilligendienst und der Wert der sozialen Arbeit, wobei Erfahrungen aus der Praxis an die politischen Vertreter weiter getragen wurden.
Dr. Gaisbauer bedankte sich für den Besuch und die Aufmerksamkeit der sozial interessierten Runde und sagte zu, dass „Kind in Not“ auch weiterhin bemüht sein werde, aktiv für Menschen im Landkreis Rottal-Inn da zu sein.
Text:“Kind in Not“