Ein nicht alltäglicher Besucher stellte sich letzte Woche im Rathaus von Malgersdorf ein. Bundestagsabgeordneter Florian Pronold machte beim 1. Bürgermeister Franz Josef Weber seinen Antrittsbesuch. „Weil es gut ist, über das Bescheid zu wissen, was in den Kommunen in meinem Wahlkreis passiert um mitzubekommen, wie sich Berliner Entscheidungen auswirken und auch, um für Probleme, Anregungen oder ‚Hilferufe’ den kurzen Draht nach Berlin anzubieten“, nannte Pronold seine Gründe für die Terminnachfrage. Die Palette der Gesprächsthemen reichte vom Einstieg mit der Finanzkrise und der Europapolitik über die Energiewende und dem kommunalen Finanzausgleich bis zu dem, was vor Ort geschieht.

Und da hatte Bürgermeister Weber bereits jede Menge anzubieten. Als eines seiner wichtigen Ziele nannte er den Erhalt der Einwohnerzahlen und damit auch Kindergarten und Schule. „Eine Tankstelle sowie alle notwendigen Geschäfte sind vorhanden und zu Fuß erreichbar“ schilderte Weber die Vorzüge des Ortes. Um die Attraktivität zu steigern, werde derzeit eine Kinderkrippe errichtet. „Ein Baugebiet mit günstigen Parzellen wurde kürzlich erschlossen und ist schon zu 90 Prozent vorbestellt, ein weiteres Baugebiet wollen wir im April ausweisen“, nannte Weber die weitere Strategie der Gemeindeverwaltung. Der Bau der Umgehungsstraße, während der Zeit der rot-grünen Koalition vom Bund genehmigt und aus den Mitteln eines Sonderfonds finanziert, habe sich äußerst positiv auf das Dorf und seine Bewohner ausgewirkt.

Für das Problem der Lärmbelästigung müsse eine sinnvolle Lösung gefunden werden, „allerdings nicht in Form einer Bretterwand“, gab der Bürgermeister dem Abgeordneten als Hausaufgabe mit. Im übrigen halte er es wie sein Vorgänger und werde nicht mehr Geld ausgeben, als zur Verfügung steht. „Ein Grundsatz, der überall beherzigt werden sollte“, meinte Weber schmunzelnd mit einem Blick auf die Verschuldung privater Haushalte und auf den Bundeshaushalt.

  • Text: Christa Machtl