„Wir haben ein gemeinsames Interesse daran, die Bahn attraktiver und sicherer zu machen“, betonte der SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Pronold bei einem Ortstermin am unbeschrankten Bahnübergang Gern-Altenburg (Eggenfelden). Gemeinsam mit Vertretern der SPD-Stadtratsfraktion und des Ortsvorstandes brachte der Abgeordnete Argumente für eine Beschrankung des Übergangs vor und stieß damit bei den Verantwortlichen der Südostbayernbahn und der Stadt auf offene Ohren.

Christian Kubasch, Betriebsleiter der Südostbayernbahn, und Projektleiter Franz Lemke informierten darüber, dass im örtlichen Streckennetz eine sehr hohe Anzahl an Bahnübergängen vorhanden sei, von denen aber einige bereits aufgelöst oder gesichert worden seien. Kubasch machte deutlich, dass man bemüht sei, weitere Übergänge zu sichern und die Prioritätenliste schnellstmöglich abzuarbeiten, dass es im Landkreis aber noch andere gefährliche Bahnübergänge gebe, die zuerst angegangen werden müssten.

SPD-Fraktionssprecherin Renate Hebertinger und SPD-Ortsvorsitzender Benjamin Lettl wiesen darauf hin, dass von der Siedlung aus viele Kinder mit dem Rad zur Schule fahren sind und baten um schnellstmögliche Installation einer Schranke. „Stellen Sie das Signal für die Schranke auf Grün“, bat Renate Hebertinger.

Die Kosten für die Sicherung von Bahnübergängen werden zwischen Kommune, Südostbayernbahn und Bund gedrittelt. Bürgermeister Werner Schießl betonte, die Stadt sei gemeinsam mit der Südostbayernbahn bemüht, die Situation in Altenburg zu verbessern, jedoch müsse auch der Bund seinen Anteil tragen. Es könne nicht sein, dass die Stadt die Zwischenfinanzierung übernehmen müsse. Für einen Bahnübergang seien ca. 600.000 Euro zu veranschlagen, informierten die Vertreter der Südostbayernbahn. Das Teuerste seien die Tiefbauarbeiten zur Verkabelung der Sicherungssignale, die Schranke selbst sei nicht der größte Kostenpunkt.

Einen konkreten Zeitplan, wann eine Schrankenanlage installiert wird, konnte man den Verantwortlichen nicht entlocken. Dennoch sahen der Abgeordnete und die örtliche SPD den Ortstermin positiv: „Die Südostbayernbahn ist vorbildlich in ihrem Bemühen um mehr Attraktivität der Zugverbindungen und mehr Sicherheit an den Bahnübergängen“, betonte Florian Pronold und lobte die Südostbayernbahn auch für ihre gute Zusammenarbeit mit den Kommunalpolitikern als einen „Leuchtturm innerhalb des Bahnkonzerns“. SPD-Ortsvorsitzender Benjamin Lettl zeigte sich nach dem Gespräch überzeugt, dass die Dringlichkeit dieser Maßnahme bei den Vertretern der Bahn angekommen sei.

Am Bahnübergang Gern-Altenburg kreuzen im Stundentakt Züge der Südostbayernbahn eine Straße. Der unbeschrankte aber mit einer Blinklichtanlage gesicherte Bahnübergang ist für die Anwohner wegen dem Hang auf der einen Seite und der Kurve von der anderen Seite her schlecht einsehbar. Christian Kubasch bat darum, vor allem die Kinder zur Vorsicht anzuhalten. Auch bei einer Schranke gebe es keine hundertprozentige Sicherheit, wenn sich die Verkehrsteilnehmer nicht entsprechend vorsichtig verhielten.

Der Ortstermin war nach einer Fragebogen-Aktion der SPD Eggenfelden für mehr Verkehrssicherheit auf Anregung des Ortsvorsitzenden Benjamin Lettl zustande gekommen. Bürgerinnen und Bürger hatten die gefährliche Situation beim unbeschrankten Bahnübergang Gern-Altenburg bemängelt.