Zum Beschluss der SPD-Bundestagsfraktion zur Stärkung der Fachhochschulen, erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Pronold:
Fachhochschulen leisten einen wichtigen Beitrag bei der Sicherung der Leistungsfähigkeit des deutschen Forschungs- und Hochschulwesens. Sie sind stark in den jeweiligen Regionen vernetzt und attraktive Partner für Unternehmen vor Ort. Die Fachhochschule in Deggendorf ist dafür ein gutes Beispiel.
Mit dem Auslaufen des Hochschulpaktes im Jahr 2020 droht den Fachhochschulen ein Kapazitätsabbau und ein Bedeutungsverlust. Um dem entgegenzuwirken müssen jetzt Gespräche zwischen Bund und Ländern über die Zukunft der Fachhochschulen beginnen. Und es sind Maßnahmen erforderlich, die Fachhochschulen stärker und wettbewerbsfähiger machen.
Vor allem im Bereich der Forschung wird das Potential der Fachhochschulen nicht ausreichend ausgeschöpft. Mehrfach sind Anträge zur Anhebung der Fördergelder von CDU/CSU und FDP im Bundestag abgelehnt worden. Die SPD-Bundestagsfraktion nimmt jetzt einen neuen Anlauf und fordert, den Haushaltstitel „Forschung an Fachhochschulen“ um 20 Millionen Euro jährlich zu erhöhen. Dies ist gut angelegtes Geld, denn die Fachhochschulen bieten für eine Kooperation mit regionalen Partnerunternehmen enorme Innovationschancen, insbesondere in der anwendungsorientierten Forschung, zum Beispiel in den Bereichen Robotik und Sensorik oder bei optischen Technologien.
Um eine stärkere Förderung der Fachhochschulen durch den Bund zu erreichen, muss die Beschränkung der Bundesförderprogramme auf die so genannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) aufgelöst werden. Nur so können Programme des Bundes für die Fachhochschulen breiter ausgerichtet werden, zum Beispiel auf sozialwissenschaftliche Studiengänge oder im Feld der Gesundheitsberufe. Die Förderung der Forschungskooperation zwischen Fachhochschulen und Universitäten muss dringend verbessert werden, aktuell werden lediglich zehn Prozent der eingereichten Kooperationsanträge gefördert.