Egglham. Es ist guter Brauch, dass sich die politischen Vertreter der Region im Bundestag mit den neu gewählten Kommunalpolitikern an einen Tisch setzen, um nachzufragen, was die Schmerzpunkte der Gemeinde sind, wo ernsthafte Probleme bestehen und wo man als Abgeordneter im Bundestag oder durch die bestehenden sonstigen Möglichkeiten und Kontakte hilfreich die kommunale Arbeit unterstützen könnte. MdB Florian Pronold, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und SPD-Landesvorsitzender traf aus diesem Grund vor wenigen Tagen mit dem erst kürzlich gewählten Bürgermeister der Gemeinde Hermann Etzel (CSU) zusammen.

Gemeinsam mit Manfred Maier, 3. Bürgermeister (SPD) und Richard Griesbacher, dem Geschäftsstellenleiter der Gemeinde wurden eine Reihe von Projekten und Problemen angesprochen, die für Egglham von Bedeutung sind und aus kommunalpolitischer Sicht durchaus Probleme und dem Gemeinderat öfters auch Kopfzerbrechen bereiten. In einem Punkt waren sich die Gesprächspartnre von Anfang an einig: Kommunalpolitik – also Politik vor Ort mit den Menschen – hat mit dem jeweiligen Parteibuch so gut wie nichts zu tun. Hier geht es um Personen, Familien, Betriebe, die unmittelbare Umwelt, und nicht in erster Linie die hohe Politik. Aber auch die ist in manchen Dingen dringend gefordert. Dazu gehört seit nahezu 30 Jahren die Frage der dringend erforderlichen Ortsumgehung von Egglham. Die neuerlichen Umweltschutz-Überprüfungen, die Egglham seinerseits bereits vor Jahren erfüllt hat, gelten nun nicht mehr und müssen erneuert werden, weil im Anschlussbereich Aidenbach neue Prüfungen erforderlich wurden. „Egglham hat seine Hausaufgaben mehr als erfüllt“ so Etzel. Pronold wies darauf hin, dass er bei der Ortsumgehung Gumpersdorf im Zuge der Bundesstrasse B 20 natürlich als MdB einen besseren Eingriff in die Entscheidungsprozessen im Bundesverkehrsministerien hatte. Er sagte aber zu, wenn die Gemeinde ihm die nötigen Unterlagen – verbunden mit einem erläuternden Schreiben – zur Verfügung stellen würden, er über die Fraktion seiner Partei im Bayerischen Landtag dieses Thema gegenüber der Staatsregierung dringlich ansprechen lassen würde. „Es kann doch nicht sein, dass eine solche Maßnahme aus formaljuristischen Gründen und auf permanenten Hinweis, es sei gerade kein Geld da, oder wir haben gerade eine neue EU-Vorschrift zu vollziehen, seit 30 Jahren auf die lange Bank geschoben wird“ so Pronold. Nach den Worten von Etzel und Maier soll dieses Gespräch, dass von allen Beteiligten als sehr konstruktiv angesehen wurde, sicherlich nicht das letzte gewesen sein – besonders hinsichtlich der weiteren Entwicklungen zur Umgehungsstraße.