Schaufling. Anlässlich des Besuches der SPD-Abgeordneten Sabine Dittmar und Bernhard Roos und des SPD-Bundestagsmitglieds Florian Pronold in der Rehaklinik Asklepios bei Geschäftsführer Claus Seitz äußert dieser, wo ihn der Schuh drückt: „Krankenhäuser erhalten für ihre Löhne bei den Budgetverhandlungen mit den Krankenkassen gesetzlich geregelt jährlich einen Aufschlag der durchschnittlichen Lohnerhöhungen – wir erhielten die letzten beiden Jahre 0,8 bis 1,1 Prozent, annähernd fünfzehn Jahre vorher nichts. Rehakliniken werden gegenüber den Krankenhäusern benachteiligt – das muss sich ändern.“

Sabine Dittmar, Bad Kissingen, Mitglied des Bayerischen Landtags und des Ausschusses für Umwelt und Gesundheit, und Florian Pronold, Deggendorf, Mitglied des Deutschen Bundestages, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Landesvorsitzender der SPD in Bayern hoben hervor, dass „der stetig steigende Bedarf an Rehamaßnahmen für Arbeitnehmer und – angesichts der Alterspyramide – für ältere Mitmenschen nach wie vor finanziell nicht angepasst“ sei. Die Politik hinke der Entwicklung gesetzgeberisch hinterher; erst ab dem Jahr 2017 sei hier eine Haushaltsaufstockung von 100 Mio. Euro geplant. Dies reiche aber nicht aus. So gäbe es Studien, die einen sofortigen jährlichen Mehrbedarf an Haushaltsmitteln von 60 Mio. Euro errechnet haben.

Auch Bernhard Roos, Passau, Abgeordneter des Bayerischen Landtags, gab zu bedenken, dass der Rehabereich „die letzten Jahre stiefmütterlich behandelt“ wurde. Roos: „Bei der Reha wird das gespart, was bei den Krankenhäusern investiert wird.“ Die Senioren-Pflegeheime kämen – ähnlich wie die Rehakliniken – ebenfalls zu kurz.

Um weiterhin als moderne und gern besuchte Rehaklinik zu gelten, „reinvestieren wir unseren Gewinn zu einhundert Prozent“, so Seitz. Dieses Jahr würden u.a. für eine solarthermische Energieversorgung in Schaufling 250tausend Euro eingesetzt. Rehakliniken erhielten für ihre Investitionen keine Förderung. Die erwähnte geringe Budgetaufbesserung der Krankenkassen für Löhne wurde durch die Mindestlohngarantie von 8,50 Euro und einer Erhöhung der Schichtzulage in den Jahren 2011 und 2012 aufgezehrt. Als GmbH-Geschäftsführer zu Gewinn verpflichtet, könne er Rücklagen für Investitionen nicht in Lohnerhöhungen ummünzen. „Wir brauchen diesbezüglich den Budgetaufschlag, wie ihn die Krankenhäuser erhalten“, äußerte Seitz nachdrücklich.

Die großen politischen Themen: Prävention in der Gesundheit, Reha und Pflege, müssten gesetzgeberisch und finanziell dringend in Angriff genommen werden, waren sich Besucher wie Gastgeber am Ende einig.
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