Facebook ist aus dem Leben vieler junger Menschen nicht mehr wegzudenken, doch viele ältere Menschen wollen sich dem sozialen Netzwerk nicht anschließen. Obwohl der Wunsch besteht, seine Erfahrungen und sein Wissen in die Gesellschaft einzubringen und sich mit anderen auszutauschen, sind die Bedenken wegen Datenschutz und die Zweifel an der Sicherheit im Netz groß. Der Deggendorfer Markus Erl und sein Münchner Geschäftspartner Thomas Bily haben dafür eine Lösung, die sie dem SPD-Bundestagsabgeordneten Florian Pronold in Deggendorf demonstrierten: „seniorbook“ – ein soziales Netz, das speziell auf die Bedürfnisse der Älteren ausgerichtet ist.

„Die Sicherheitseinstellungen sind sehr hoch, der Benutzer kann bewusst festlegen, welche Beiträge er für andere freigibt, es ist nicht alles gleich öffentlich“ betont Markus Erl, der eigentlich aus der Baubranche stammt. Die Idee, seniorbook aufzubauen reifte, als er beruflich die Erfahrung machte, dass Menschen ab 45 Jahren kaum noch über sozialen Netzwerken miteinander in Kontakt sind. Auch wenn es einige sehr aktive Ältere im Netz gebe, so sei doch der Trend festzustellen, dass die Bereitschaft zur Vernetzung ab 45 Jahren stark nachlasse. Die sei auch durch Marktforschung belegt. Dies wollen die beiden Netzwerk-Gründer nun ändern. „Die Menschen wollen ihr Wissen teilen, dabei aber auch Sicherheit und einen konkreten Nutzen haben“, betont Thomas Bily.

Seniorbook biete einen „Lokalteil“, der übersichtlich die Nachrichten aus der Region aufliste und Veranstaltungen in der Umgebung anzeigt. Speziell für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, gebe es eine Sparte „Bürgerhilfe“, auch Vereine und Firmen können sich präsentieren. Man könne auch nach Themenbereichen sortieren und sich zum Beispiel Informationen über Kultur, Sport, Finanzen oder Gesundheit heraussuchen. “Wir bilden das echte Leben in allen Facetten ab, wir möchten die Leute nicht mit Werbung nerven, die sie nicht wollen“, erläutert Markus Erl die Vorzüge seines Netzwerks gegenüber anderen und unterstreicht auch die übersichtliche und einfache Gestaltung.

„Das ist ein mutiger Schritt, ein solches Netzwerk zu gründen“, lobt Florian Pronold, der sich bei seniorbook schon angemeldet hat und sich durchaus vorstellen kann, dass der Bedarf für ein solches Netzwerk da ist: „Gerade für das ehrenamtliche Engagement bietet ein solches Netzwerk viele Möglichkeiten, sich gegenseitig auszutauschen und Hilfe zu finden.“ Es gebe zwar viele Angebote im Internet, aber angesichts der älter werdenden Gesellschaft sei es wichtig, dass sich diese auch nach den Bedürfnissen der Älteren richteten.

Mehr Informationen gibt es unter www.seniorbook.de