Mit einer fulminanten Rede von SPD-Spitzenkandidat Christian Ude ging am Sonntag der Landesparteitag der SPD in Augsburg zu Ende. Ude griff die CSU und das Kabinett Seehofer scharf an: „Hier in Bayern wird eine moralische und strafrechtliche Verwahrlosung betrieben.“ Nach diversen Amigo-Affären sei der moralische Zustand der CSU auf einem Tiefpunkt angekommen. „Wir Bayern haben es nicht verdient, dass wir uns für unsere Regierung genieren müssen“, sagte Ude. Der CSU gehe es nicht um Positionen, sondern um Posten. „Seehofer hat die Kehrtwende zu seinem Markenzeichen gemacht. Und Dobrindt ist die personifizierte Erklärung für den Anstieg der Politikverdrossenheit.“
Anschließend stellte Christian Ude in seiner Rede die Schwerpunkte des Regierungsprogramms der BayernSPD vor, dass kurz zuvor von den Delegierten einstimmig verabschiedet wurde: Steuergerechtigkeit in Bayern durch mehr Finanzbeamte, um Steuerschlupflöcher für Reiche stopfen zu können, Förderung des ländlichen Raums, Beenden des Schulsterbens auf dem Land durch die Ermöglichung von Gemeinschaftsschulen, Ausrichtung der Märkte aufs Gemeinwohl, gerechte und anständige Bezahlung und bezahlbares Wohnen.
Schon am Sonntagmorgen hatte Frank-Walter Steinmeier, Oppositionsführer im Deutchen Bundestag, die bayerischen Genossen angetrieben: „Die Aufholjagd kennt kein Tempolimit, lasst uns Gas geben.“ Steinmeiers Auftritt in Augsburg war, wie er selbst sagte, nicht ganz ohne Eigennutz: „Wenn die SPD die Wahlen in Bayern gewinnt, erhoffen wir uns einen großen Schub für die Bundestagswahlen.“
Am Samstag haben die rund 300 Delegierten den Landesvorsitzenden Florian Pronold und die Generalsekretärin Natascha Kohnen in ihrem Ämtern bestätigt. Pronold erhielt 80,6 Prozent der Delegiertenstimmen, Kohnen 80,5 Prozent.
Rede von Christian Ude
Rede von Frank-Walter Steinmeier
Rede von Natascha Kohnen
Rede von Florian Pronold