In einem Interview mit der Passauer Neuen Presse hat der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbauministerium, Florian Pronold (SPD), ein spezielles Wohnungsbauprogramm für Flüchtlinge abgelehnt. Pronold warnte davor, dass so ein Programm „letztlich zu einer Ghettobildung führt“. Es stehe allerdings fest, dass es in Deutschland einen großen Bedarf an preisgünstigen Wohnungen gebe. Pronold: „Wir brauchen dringend mehr bezahlbare Wohnungen für alle, auch für die Normalverdiener, die große Probleme haben, sich ihre vier Wände noch leisten zu können.“
Pronold sprach sich deshalb weiter dafür aus, dass der soziale Wohnungsbau „deutlich ansteigen“ muss. Davon würden dann auch Flüchtlinge profitieren, die dauerhaft in Deutschland bleiben. Ob und wie der Bund die Länder mit finanziellen Mitteln unterstützen kann, wird ein Thema bei einem möglichen Flüchtlingsgipfel von Bund und Ländern im September sein. Pronold kann sich das gut vorstellen, weist aber darauf hin, „dass sich die Länder dann im Gegenzug verpflichten, das Geld auch wirklich in den sozialen Wohnungsbau zu stecken.“ Nach Angaben des Parlamentarischen Staatssekretärs müssten in Deutschland jährlich rund 250.000 Wohnungen neu gebaut werden, „weil inzwischen sogar viele
Normalverdiener in Metropolregionen keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden“
Quellen: PNP (07.08.2015), AFP (07.08.2015)