Pfarrkirchen: Der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold besuchte die Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen zum jährlichen Arbeitsmarktgespräch, um sich direkt vor Ort über die Entwicklungen des regionalen Arbeitsmarktes zu informieren und um bei Bedarf die eine oder andere Veränderung auf Bundesebene anstoßen zu können.

Die Arbeitslosigkeit ist mit 3,2 Prozent in einem März sehr gering, die Beschäftigung wächst seit Jahren und die Nachfrage der Betriebe nach Fachkräften ist weiter ungebrochen“, so charakterisierte Eva-Maria Kelch, Leiterin der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen die aktuelle Situation. Als Herausforderung wurden in diesem Zusammenhang der Fachkräfteengpass und die Herausforderung der Integration von Menschen mit Fluchtgeschichte thematisiert. Durch dieses Wachstum bei der Beschäftigung und der geringen Arbeitslosigkeit wird es für Betriebe immer schwieriger geeignetes Personal zu finden.

Die Qualifizierung von Beschäftigten und Arbeitslosen bleibt daher für den Wirtschaftsstandort Deutschland weiterhin ein bedeutendes Thema. In der Region Landshut-Pfarrkirchen werden alljährlich mehrere Millionen Euro für die Qualifizierung von Arbeitslosen bzw. Beschäftigten eingesetzt. Auch Schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte behinderte Menschen werden durch ein breites Spektrum an Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik gefördert. „Besonders erfreulich ist, dass sich wie auch bei nicht-schwerbehinderten Menschen die Schwerpunkte in der Auswahl der arbeitsmarktpolitischen Instrumente verschoben haben – dank der guten Konjunktur gewinnen Maßnahmen für Schwerbehinderte und Rehabilitanden, die auf eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt gerichtet sind sowie Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung, an Bedeutung, während die Beschäftigung am zweiten Arbeitsmarkt abnimmt“ so Kelch weiter. Positiv sei auch die Entwicklung am Ausbildungsmarkt. Im Berufsberatungsjahr 2016/2017 seien 3769 Stellen 2571 Bewerber gegenübergestanden. „Während wir noch vor wenigen Jahren einen Bewerberüberhang hatten, hat sich die Situation zwischenzeitlich in das Gegenteil verkehrt“, bilanzierte Kelch. Bei einem Blick auf den Ausbildungsmarkt dürfe allerdings nicht in Vergessenheit geraten, so Kelch, dass vor allem die Mittelständler mehr und mehr vor dem Problem stünden, ihre Ausbildungsstellen nicht mehr besetzen zu können. Halte dieser Trend unvermindert an, stünden vor allem die kleineren Handwerksunternehmen, langfristig betrachtet, vor einer existenziellen Herausforderung. „Wir müssen die duale Ausbildung weiter stärken. Sie ist das Flaggschiff der deutschen Bildungslandschaft, um die wir europa- und weltweit beneidet werden“, so Kelch und Pronold übereinstimmend.

Außerdem wurden die vorläufige Haushaltsführung aufgrund der Bundestagswahl im Bereich der Grundsicherung und ihre Auswirkungen auf die Bewirtschaftung der Budgets der Jobcenter thematisiert. Hier würde sich Kelch wünschen, dass die Jobcenter bei der finanziellen Ausstattung insgesamt mehr Planungssicherheit und früher Informationen hierzu erhalten.

Florian Pronold zeigte sich sehr erfreut über diese positiven Informationen und ihm ist bewusst, dass die Politik die Rahmenbedingungen schaffen müsse, dass sich die Arbeitsagenturen und Jobcenter vor Ort durch praxisnahe Ansätze bestmöglich um die Bürger und Betriebe kümmern können.