Kompaktinfo Chancengleichheit für Frauen
Das Muster ist bekannt: Die Koalition streitet, die Bundesregierung ist blockiert, und Probleme bleiben ungelöst. Seit zwei Jahren liefern sich Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und Bundesfamilienministerin Kristina Schröder einen Profilierungsstreit, bei dem es weniger um die Sache als vielmehr um persönliche Eitelkeiten geht. Worum es eigentlich gehen müsste: Um die Gleichstellung von Frauen an der Spitze deutscher Unternehmen.
Denn die Lage zwingt zum Handeln: 2011 saßen in Deutschlands 200 größten Unternehmen 11,9 Prozent Frauen in Aufsichtsräten und nur drei Prozent in den Vorständen. Seit der freiwilligen Verpflichtung der Wirtschaft von 2001, Frauen in Führungspositionen zu fördern, hat sich wenig bewegt. Doch obwohl das Thema eine hohe Medienaufmerksamkeit hat und öffentliche Forderungen nach einer gesetzlichen Regelung immer lauter werden, zieht sich die Regierung aus der Verantwortung.
Dabei zeigen gute Erfahrungen in anderen Ländern, dass sich nur mit einer gesetzlichen Quote etwas bewegt. Doch auch Kanzlerin Merkel und FDP-Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger zeigen sich davon unbeeindruckt. Das ist keine Regierung, die unser Land in die Zukunft führt. Vier Frauen im Kabinett, die es ganz nach oben geschafft haben, blockieren Chancengleichheit für Frauen.
Quelle: SPD-Bundestagsfraktion