SPD-Landesvorsitzender Florian Pronold hatte am Freitag die besondere Ehre, seinen Vater Ambros Pronold mit der höchsten Auszeichnung der BayernSPD, der Georg-von-Vollmar-Medaille auszuzeichnen. In seiner Laudatio spannte Florian Pronold einen Bogen von den Anfängen der Sozialdemokratie in Bayern vor 120 Jahren, der „schillernden Persönlichkeit“ des ersten Landesvorsitzenden Georg von Vollmar bis hin zur politischen Lebensleistung von Ambros Pronold, das ganz im Sinne der sozialdemokratischen Werte stünde. Vor zahlreichen Ehrengästen lobten auch Bernhard Feuerecker als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und der Deggendorfer SPD-Ortsvorsitzende und Oberbürgermeisterkandidat Jakob Hamburg den Geehrten als großes Vorbild.
Unter den 70.000 SPD-Mitgliedern in Bayern gebe es weniger als hundert Träger der Georg-von-Vollmar-Medaille. Diese Medaille könne man nicht alleine durch die Dauer der Mitgliedschaft erwerben, man müsse auch besondere Verdienste vorweisen, verdeutlichte der Landesvorsitzende. Er erinnerte an das Engagement gegen den geplanten Bau einer Müllverbrennung, der verhindert werden konnte, den Kampf um die freifließende Donau und andere kommunalpolitische Themen, die Ambros Pronold bewegten. Antrieb sei ein großer Sinn für Gerechtigkeit und Transparenz und dem Bewusstsein, dass man nie aufhören dürfe, für seine Überzeugungen zu kämpfen. Lange bevor es die Piratenpartei gab, habe der SPD-Kommunalpolitiker im Kreistag und im Stadtrat größtmögliche Öffentlichkeit über politische Entscheidungen herstellen wollen. Florian Pronold sah die Politik hier parteiübergreifend in einer Bringschuld, um der Demokratieverdrossenheit Einhalt zu gebieten: „Es muss mehr Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger geben, sich zu informieren und sich einzubringen.“
„Wer in Niederbayern als Sozialdemokrat aufwächst, muss aus härterem Holz geschnitzt sein“, spielte Florian Pronold humorvoll auf so manche harte Auseinandersetzung mit der CSU an. Ebenso wie Georg von Vollmar, der für seine scharfen „Eldorado“-Reden im gleichnamigen Münchner Lokal berühmt war, sei Ambros Pronold für klare Worte bekannt.
Wie Fraktionsvorsitzender Bernhard Feuerecker im Anschluss betonte, habe er jedoch stets an der Sache orientiert gehandelt und dabei nie auf das eigene Renommee geschielt. Feuerecker erinnerte in seiner Rede, wie Ambros Pronold 30 Jahre lang als Fraktionsvorsitzender für die SPD Gesicht gezeigt habe: „Das war eine schwierige Zeit, das Zusammenraufen nach der Gebietsreform und der Umbruch in der Krankenhauslandschaft hier im Landkreis, doch Du hast Deine Fahne nie in den Wind gehängt“, betonte Feuerecker und nannte Pronold einen „unbequemen“ Kreisrat im positiven Sinne. Seine Integrität und sein Wissen sei sehr wertvoll für die Kreistagsfraktion. Ambros Pronold habe stets hohe Maßstäbe an sich selbst angelegt, betonte Feuerecker. „An diesen Maßstäben kann sich die SPD orientieren.“
Gemeinsam überreichten der SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold, Fraktionsvorsitzender Bernhard Feuerecker und Unterbezirksvorsitzende Rita Hagl die Medaille, Urkunde und Anstecknadel mit dem Portrait von Georg von Vollmar.
Nach den Lobesworten ergriff Ambros Pronold selbst das Wort und bedankte sich für die hohe Auszeichnung. Der 70-Jährige erinnerte sich an eine SPD-Maikundgebung, auf der er mit 11 Jahren Waldemar von Knoeringen gehört habe. „Dass SPD und Gewerkschaften sich auf die Fahne geschrieben haben, aus Proletariern Bürger zu machen, ist mir unvergesslich geblieben“. Für dieses Ziel habe auch er sich all die Jahre engagiert. Leider gebe es auch heute noch viel zu tun, damit Menschen von ihrer Hände Arbeit leben könnten und Gesundheit nicht vom Geldbeutel abhänge, betonte der Geehrte. Besonders freute er sich über das Kommen von politischen Weggefährten wie dem CSU-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Barthl Kalb und dem FW-Fraktionsführer Horst Eckl und auch von vielen anderen, mit denen er all die Jahre freundschaftlich zusammengearbeitet habe.
Mit stehendem Applaus quittierten die Gäste der Veranstaltung die Rede von Ambros Pronold.
In seinem Schlusswort bedankte sich der Deggendorfer SPD-Ortsvorsitzende Jakob Hamburg bei dem Geehrten: „Für mich bist Du eine große Unterstützung, Du bist immer da, gibst mir gute Ratschläge und kommst zu jeder Veranstaltung“. Besonders hoch einzuschätzen sei, dass er von Ambros Pronold stets Ermutigung erfahren habe und dass er auch im hohen Alter noch tatkräftig zupacke, wenn es darum gehe, Plakate vorzubereiten oder an Infoständen Flyer zu verteilen. „Viele Deiner Ziele sind auch meine Ziele, vor allem was die Transparenz angeht“, machte der Oberbürgermeisterkandidat deutlich.
Die SPD-Unterbezirksvorsitzende Rita Hagl konnte neben dem SPD-Landesvorsitzenden Florian Pronold zahlreiche Ehrengäste im Saal des Burgwirts in Natternberg begrüßen: die ehemalige Bundestagsabgeordnete Bruni Irber, den SPD-Landtagsabgeordneten Bernhard Roos, Bezirksrätin Gudrun Peters, die Kreistagsfraktionsvorsitzenden Bernhard Feuerecker (SPD), Barthl Kalb (CSU), Horst Eckl (FW), den früheren SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzenden und Altbürgermeister Ludwig Kandler, die Altbürgermeister Jochen Richter und Ludwig Schmid, Kreisräte Georg Weiß und Karl-Heinz Hierzegger, die Deggendorfer Stadträte Wolfgang Lorenz, Harald Schiller, Kurt Kindel und Albert Sandweger, den SPD-Kreisvorsitzenden Ewald Straßer, den Juso-Unterbezirksvorsitzenden Manuel Dull, den SPD-Ortsvorsitzenden Jakob Hamburg mit etlichen Mitgliedern des SPD-Ortsvereins und des Kreisverbandes Deggendorf sowie politische Weggefährten wie der ehemalige Regierungsdirektor Josef Segl. Aus den Nachbarlandkreisen waren der stellvertretende Landrat von Freyung-Grafenau, Helmut Behringer, der SPD-Kreisvorsitzende Dingolfing-Landau, Dr. Bernd Vilsmeier und der frühere Geschäftsführer der NiederbayernSPD, Franz Wagner, der selbst Träger der Georg-von-Vollmar-Medaille ist, gekommen.