Zur heutigen Einbringung des Haushalts für das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erklärt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Florian Pronold:
Minister Ramsauer legt einen Haushalt vor, in dem riesige Lücken klaffen. Ob in der Verkehrsinfrastruktur oder beim Wohnungsbau und in der Stadtentwicklung – überall fehlt das Geld, das gebraucht wird, um die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen. In keinem Haushalt seit 1990 standen mit rund 800 Mio. Euro so wenig Mittel effektiv für Aus- und Neubaumaßnahmen des Bundesverkehrswegeplans zur Verfügung.
Es sind nicht die vorgesehenen 1,4 Milliarden sondern nur die genannten 800 Mio. Euro: Es müssen nämlich noch die Rückzahlungen für privat vorfinanzierte Straßenprojekte aus den 90’er Jahren sowie für ÖPP-Projekte abgezogen werden.
Noch größer sind nur die Lücken zwischen den Ankündigungen des Ministers und seinen Taten. Immer ist es das gleiche Spiel: heute Versprochen – morgen gebrochen!
Statt sich um die wirklich dringenden Probleme in seiner Zuständigkeit zu kümmern – ein großer Teil unserer Straßen und Brücken sind marode, der Güterverkehr verstopft die Straßen, die Lärmsanierung entlang von Bahnstrecken kommt nicht voran und in vielen Städten finden Menschen keine bezahlbaren Wohnungen mehr – unterhält Minister Ramsauer die Republik mit einem Sommertheater voller unsinnigem Klamauk. Die Hauptdarsteller heißen Neue-alte-Kennzeichen und Noch-mehr-Gigaliner-auf-die-Autobahn.
Auch im eigenen Regierungskabinett traut man ihm nichts Ernsthaftes zu. Sein Ministerium hätte eine Schlüsselrolle bei der Energiewende. In seiner Zuständigkeit liegen mit Verkehr und Gebäuden 70% des möglichen Energieeinsparpotenzials dieses Landes! Aber der Bundesumweltminister Altmeier macht eine eigene neue Unterabteilung zu dem Thema in seinem Haus auf, weil er Ramsauer nichts Sinnvolles zutraut. Die Bundeskanzlerin hat die Zuständigkeit zur Elektromobilität lieber gleich im Wirtschaftsministerium angesiedelt und nicht im Verkehrsministerium. Welch ein Armutszeugnis für Herrn Ramsauer. In der Presse wird er längst als Pop-up-Minister verhöhnt und gekrönt zum König des Nichts.