„In der 150-jährigen Geschichte der deutschen Sozialdemokratie gab es immer wieder Ereignisse, die uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten noch heute gegenwärtig sind, die uns stolz machen und die unser Selbstverständnis bestimmen. (…) Kaum ein Datum ist so prägend wie der 23. März 1933. An diesem Tag wurde das von den Nationalsozialisten unter der Führung Adolf Hitlers entworfene Ermächtigungsgesetz im Reichstag verabschiedet. Mit diesem Gesetz wurde das Ende des Parlamentarismus und der freiheitlichen Demokratie in Deutschland besiegelt. Das Ermächtigungsgesetz war zugleich Vorbote und Ausgangspunkt der zwölfjährigen Nazi-Schreckensherrschaft. 538 Parlamentarier waren dazu aufgerufen, über das Gesetz abzustimmen: 444 stimmten mit Ja, 94 mit Nein. Diese 94 Abgeordneten, das waren die Mitglieder der SPD-Fraktion – zumindest die, die sich noch in Freiheit befanden. (…) Stellvertretend für seine Fraktion ergriff damals der Vorsitzende Otto Wels das Wort. Mit seiner mutigen und beeindruckenden Rede bekannte er sich für die Sozialdemokratie zu Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Demokratie – in Zeiten, in denen viele schon zu Opfern der Nationalsozialisten geworden waren.“ (Frank-Walter Steinmeier)
80 Jahre nach der Rede von Otto Wels erinnert die SPD-Bundestagsfraktion in einer Broschüre an die Ereignisse, u.a. mit Beiträgen von Frank-Walter Steinmeier, Peter Struck und Gerhard Schröder: Otto Wels Mut und Verpflichtung (PDF).