SPD: Bewusstsein für fairen Handel beim Verbraucher schaffen
„Starte den Tag mit Fairtrade“ unter diesem Motto lud der SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Pronold am Freitag zu einem Fairen Frühstück in der SPD-Geschäftsstelle Eggenfelden ein. Fair gehandelte Produkte aus aller Welt und regional hergestellte Lebensmittel aus dem Landkreis Rottal-Inn kamen auf den Tisch. „Wir wollen gemeinsam ein Zeichen setzen“, war sich Florian Pronold mit Mitgliedern der Eine-Welt-Läden, des Bund Naturschutz, des Bundesverbands der Deutschen Milchviehhalter (BDM) und den beiden SPD-Landtagskandidaten Marion C. Winter und Dr. Bernd Vilsmeier einig.
„Wir brauchen faire Preise für alle am Produktionsprozess Beteiligten “, dies gelte sowohl für den Kaffee aus Übersee als auch für die Milch aus dem Rottal, machte Pronold deutlich. Er lobte die Initiativen zur Vermarktung regionaler Produkte und die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Eine-Welt-Läden.
Marion C. Winter, Landtagskandidatin der SPD in Rottal-Inn, sprach sich für eine Vereinheitlichung der Kennzeichnung von fair gehandelten Produkten aus: „Viele verschiedene Siegel verwirren den Verbraucher.“
Josef Mühltaler und Philipp Bayer vom BDM berichteten vom steinigen Weg, den regionale Erzeuger gehen müssen, um in den
Supermarktketten mit ihren Produkten Fuß zu fassen. Eine höhere Wertschätzung für Nahrungsmittel wäre wünschenswert, so Mühltaler: „Wir müssen ein Bewusstsein beim Verbraucher schaffen, dass man nicht nur beim Grillfleisch, sondern bei allen Lebensmitteln auf Qualität achten sollte.“
Der SPD-Abgeordnete Florian Pronold kritisierte, dass Nordseekrabben nach Marokko transportiert würden, um sie dort zu verarbeiten und dann wieder zurück nach Deutschland auf den Markt zu bringen. Solange es wirtschaftlicher sei, Waren über tausende von Kilometern zu transportieren, hätten es regionale Produkte schwer.
Breiten Raum nahm die Diskussion darüber ein, wie Lebensmittelskandale verhindert werden könnten. Marion C. Winter, die mit ihrer Firma selbst im landwirtschaftlichen Bereich tätig ist, kritisierte, dass Landwirte gegenüber der Großindustrie Nachteile haben: „Der kleine Landwirt ist in der Beweispflicht, nicht die Futtermittelindustrie, die den Landwirt beliefert.“ Es brauche wirksame Kontrollen. Dr. Bernd Vilsmeier betonte, dass es eine sinnvolle Kontrolldichte mit möglichst wenigen Lücken geben müsse. Andererseits dürfe man kleine Erzeuger nicht durch überzogene Vorschriften behindern.
Hülya Adigüzel und Marion C. Winter steuerten zu dem Frühstück noch Muffins bei, die im Rahmen des Fairtrade Aktionstages auf dem Rathausplatz verkauft wurden.