Statt über Hotlines zu Schlafbaustellen zu schwadronieren sollte der Verkehrsminister lieber seinen eigenen Schlaf beenden. Die schlimmste Schlafbaustelle Deutschlands ist der Minister Ramsauer. Wer schnelleres Bauen auf den Autobahnen haben möchte, muss es als Auftraggeber auch bestellen. Der Bund ist hier selber in der Verantwortung, die Autobahnen gehören ihm. Jetzt den Ländern die Schuld zuzuschieben ist ein billiges Ablenkungsmanöver. 2011 hat Ramsauer mit großem Getöse eine Hotline zur Meldung von Schlafbaustellen eingerichtet. Konsequenzen hat er in den letzten zwei Jahren daraus nicht gezogen. Denn in der Amtszeit von „Bundesschlafminister“ Ramsauer ist hier nichts passiert. Die heutigen Richtlinien zur Beschleunigung von Autobahnbaustellen stammen noch aus der Amtszeit von Wolfgang Tiefensee (SPD). Die schwarz-gelbe Koalition hat sogar SPD-Anträge im Haushaltsausschuss des Bundestages für schnellere Baustellen abgelehnt.
Dass Autobahnbaustellen auch schneller fertig werden können, hat das Beispiel der AVUS-Sanierung in Berlin gezeigt. Hier hat die zuständige Senatsverwaltung mit Bonuszahlungen Anreize gesetzt und die Baustelle konnte rund 11 Monate früher fertiggestellt werden. Auf einer aktuellen Autobahnbaustelle wird dieses Prinzip nun wieder angewendet und eine erneut verfrühte Fertigstellung zeichnet sich schon ab.
Das habe ich mir heute vor Ort zusammen mit dem Staatsekretär für Verkehr Christian Gaebler (SPD) angesehen und mit den Praktikern dort gesprochen. Mein Fazit: Wer schnellere Baustellen haben will, muss das auch bezahlen. Das ist die Aufgabe des Bundes. Mit einem klugen Management und guter Planung sowie Anreizen können die Länder das dann auch umsetzten. Berlin ist hier ein tolles Beispiel.