Pfarrkirchen. „Die erste Stadtratswahl in Pfarrkirchen 1946“ – über dieses Thema hat Abiturient David Aubeck in der örtlichen Berufsoberschule (BOS) seine Seminararbeit geschrieben. Jetzt stellte der 24- Jährige seine Ergebnisse im Rahmen einer SPD- Veranstaltung im Gasthof Schachtl vor. Mit dabei war Zeitzeuge Rudolf Giblmeier.

Für die Parteiengeschichte seiner Heimat hat sich David Aubeck schon immer interessiert. In der 13. Klasse der BOS bekam er die Gelegenheit, seinen Wissensdrang im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit zu stillen. Das Ergebnis von Aubecks 30- seitiger Studie: „Das Abstimmungsverhalten der Bürgerinnen und Bürger in der Kreisstadt hat geschwankt, ist aber unter dem Strich weitgehend stabil geblieben.“

Bei seiner Recherche maßgeblich geholfen hat dem erfolgreichen Abiturienten Archivarin Irma Wiedemann, die in Pfarrkirchen das Stadtarchiv betreut. „Dort habe ich alle wichtigen Papiere digital abfotografiert, um sie Zuhause in Ruhe durchzusehen“, erzählt Aubeck. Neben Literatur zur bayerischen Geschichte half ihm ein Gespräch mit dem 86- jährigen Ex- Stadtrat Rudolf Giblmeier, ein echtes Stimmungsbild aus der Nachkriegszeit zu erhalten. Außerdem machte ihm 2. Bürgermeister Wolfgang Beißmann das örtliche CSU- Archiv zugänglich. „Unter dem Strich haben mich meine Recherchen von der Bedeutung der Parteiendemokratie weiter überzeugt“, sagt der angehende Student, der selbst Mitglied in der SPD ist. „Dass ein Jahr nach Ende der schrecklichen NS- Zeit erstmalig wieder mehrere Parteien kandidieren durften, verdeutlicht auch, das freie Wahlen keine Selbstverständlichkeit sind.“
– Herwig Slezak