Auf diese Frage antwortet der Landesvorsitzende der BayernSPD, Florian Pronold, in einem Namensartikel in der Bayerischen Staatszeitung:
„Die Agenda 2010 ist älter als das iPhone oder Facebook. Trotzdem bestimmt sie noch heute die politische Debatte. Martin Schulz erfüllt mit seinem Vorschlag das, was die Menschen von einem künftigen Bundeskanzler erwarten. Endlich diskutieren wir wieder darüber, worauf es ankommt: Zukunftsweisende Ideen. Unbestritten ist: Die Agenda 2010 hat die Arbeitsmarktzahlen verbessert und in Teilen unseren Staat zukunftsfähiger gemacht – zum Beispiel durch mehr Investitionen in Bildung und Bürokratieabbau. Aber das Reformpaket war einseitig: Soziale Errungenschaften wurden wirtschaftlichen Interessen geopfert. Diese Schieflage hat die SPD erkannt und in den letzten Jahren gegengesteuert. Der wichtigste Schritt dabei: die Einführung des Mindestlohns, eine wirtschafts- und sozialpolitische Notwendigkeit. Aber nicht nur wirtschaftliche Stärke ist Richtschnur sozialdemokratischen Handelns, sondern immer auch die Würde des Menschen sowie die soziale Gerechtigkeit. Wenn ein Vater oder eine Mutter nach Jahrzehnten harter Arbeit die Anstellung verliert, dann darf es nicht sein, dass die Familie dadurch in Existenznöte stürzt. Auch wer jahrzehntelang für seinen verdienten Ruhestand gespart hat, darf nicht von jetzt auf gleich seine Rücklagen aufbrauchen müssen. Genau hier setzt Martin Schulz mit seinen Vorschlägen an. Das Entscheidende: Eine Korrektur der Agenda 2010 darf nicht in den Debatten der Vergangenheit verhaftet bleiben. Es geht um Ideen, die uns heute weiterbringen. Nur so wird unser Land fit für aktuelle Herausforderungen, wie die Digitalisierung oder den demografischen Wandel. Martin Schulz liefert z.B. mit dem „Arbeitslosengeld Q“ einen zukunftsweisenden Vorschlag. Das ist weder Sozialromantik noch Klientelpolitik, sondern ein klarer Blick auf die Veränderungen der Arbeitswelt. So sieht verantwortungsvolle Politik aus.“